Welches Tonic darf es denn sein? Eine Frage, die heute in einer guten Bar rund um den Globus immer wieder gestellt wird. Natürlich empfiehlt der gute Barkeeper das richtige Tonic aus seiner Sicht. Die Gäste wollen den perfekten Mix von GIN und Tonic. Der GIN Markt ist in den letzten 20 Jahren stetig und ständig gewachsen und er wächst nach wie vor weiter… Es gibt viele GINlovers, die mehrere unterschiedliche Flaschen und Marken zu Hause haben.
Die Monkey 47 Dry GIN – Distillers Cut (Special Editionen)
Der richtige Filler
Tonic gehört wie Ginger Beer, Ginger Ale, Bitter Lemon und teilweise Cola zum Fillermarkt. Dieser Markt ist scheinbar unendlich gross, wenn man alleine nur an all die GIN Tonics denkt, die täglich über die Tresen gehen. Was auf den ersten Blick volumengross scheint, wird bei näherem Betrachten ein umkämpfter Markt um vielleicht 20-25% Marktanteil für die Premium Fillern meist in kleinen Glasflaschen von 125ml bis 230ml. Wenn wir den Tonic Markt eines Landes als 100 nehmen entfallen ca. 75-80% auf Filler in PET Flaschen. Dabei ist es egal welcher Marke diese entspringen, denn nach dem zweiten Mal Öffnen verliert das Tonic im PET leider zu viel Kohlensäure um dass es für den zweiten Schluck als Premium angesehen werden könnte. Wenn der Gast zu seinem GIN ein perfektes Tonic haben möchte, dann serviert die Barkeeperin ihm ein Premium Tonic.
Eine Tonic Lane im herkömmlichen Sinne
Die Geschichte des Tonic Water startet kurz nach Beginn des 19. Jahrhunderts. Damals erschlossen die europäischen Mächte ihre Kolonien und vor allem die britischen Soldaten kämpften schwer mit Malaria in Indien. Um die Symtome zu lindern gaben ihnen die Ärzte Chinin mit auf die Reise. Chinin wird aus der Rinde des Chinarindenbaum gewonnen und es wurde so weiterverarbeitet, dass die Soldaten ein wasserlösliches Pulver mitnehmen konnten. Schliesslich nützte Chinin nur nach mehrmaliger Einahme täglich. Da Chinin überaus bitter im Geschmack ist mischten die Soldaten neben Sodawasser auch ein wenig Zucker bei. Dies war die Geburtsstunde des heutigen Tonic Water. Die sich heute in Zuckermengen, Kohlensäurenarten und Chinin Arten unterscheiden. Auch aus dieser Zeit entstammt der GIN und Tonic, denn die Soldaten mochten nicht nur das bittere Chinin täglich trinken so gaben sie GIN dazu, diesen hatten sie seit längerem auf ihren Reisen und Eroberungen mit dabei.
Der medizinische Ansatz
Die heilende Wirkung des Chinins wurde bereits früher entdeckt – erstmals im Jahr 1638. „Condesa de Chinchón“, die Frau des spanischen Vizekönigs in Peru, war an Malaria erkrankt. Die Inkas brachten ihr die heilende Medizin, was sie leider trotzdem nicht vor der Vernichtung des eigenen Volkes rettete. Zu Ehren der Condesa de Chincón wurde der rettende Baum schließlich in Chinchona-Baum bzw. eingedeutscht Chinin- oder Chinarindenbaum umbenannt.
Cinchona-Bäume sind gefragt
Daraufhin war die Rinde des Baumes eine in Europa begehrte Ware, welche jedoch ausschließlich aus Peru bezogen werden konnte, da die Ausfuhr der Samen aus dem Land nicht gestattet wurde. Bedingt durch die hohe Nachfrage in den Kolonien stieg der Preis so stark an, dass er zwischenzeitlich mit Gold aufgewogen wurde – und der Chininbaum stand kurz vor der Ausrottung.
Der Dealer und Schmuggler
Dem Schmuggler Charles Ledger gelang es 1862 Samen des Chininbaum aus Peru zu schaffen. Er verkaufte diese dem meistbietenden in diesem Falle war das die holländische Regierung. Diese pflanzte den Chininbaum grossflächig in Indonesien an.
Da es in Peru praktisch keine Chininbäume mehr gab stammte über 90% der Chininproduktion bis 1940 aus Indonesien. Diese wurden im Rahmen des 2. Weltkrieges von den Japanern angegriffen und teilweise zerstört. Da die Amerikaner sich in Brandherden mit Malaria befanden, liess die Regierung an der Entwicklung von synthetischen Chinin forschen. Dies gelang und hatte grossen Einfluss auf die Chininprodukte, nicht nur dass diese billiger wurden, nein die Rezepturen mussten komplett umgeschrieben werden.
In der Zeit des GIN Booms, entwickelte sich seitens der Konsumenten ein Bewusstsein für Qualität. So gibt es heute wieder einige Tonic Water Produzenten, die ihr Chinin auf natürliche Weise gewinnen. Einer dieser Hersteller ist Aqua Monacao, die erst Ende 2018 eine komplette Organic-Filler Serie auf den Markt gebracht haben.